BARF Futterumstellung

BARF Futterumstellung

Barfen für Anfänger

Wie stelle ich richtig auf BARF um?

Wie stelle ich auf BARF um?

Bis vor wenigen Jahren war der Begriff BARF in Deutschland noch unbekannt – nicht jedoch der Grundgedanke, der sich dahinter verbirgt. Der Begriff BARF stammt aus den USA und stand zunächst für die Abkürzung des theatralisch wirkenden „Born-Again Raw Feeders“, was so viel wie „wiedergeborene Rohfütterer“ bedeutet. Etwas später wurde daraus „Bones And Raw Foods“ (Knochen und rohes Futter), was die Sache näher beschreibt. Schließlich wurde der Begriff sorgsam „eingedeutscht“ und Hund und Katz erhalten seitdem „Biologisch Artgerechtes Rohes Futter“. Macht BARF Sinn und was sollte bei der Futterumstellung beachtet werden?

 

BARF – die natürliche Ernährungsweise für Hunde und Katzen

Vom nächsten Wolfsrudel ist das domestizierte Haustier weit entfernt. Dennoch spricht die Natur des treuen Vierbeiners eine klare Sprache. Hunde (und Katzen) gehören zu den sogenannten Karnivoren, den Fleischfressern. In freier Wildbahn nimmt der Wolf über das Beutetier demnach alle wichtigen Nährstoffe auf, die er fürs Überleben benötigt. Dazu gehören in gewissem Maße auch Pflanzenwirkstoffe, die er über den Mageninhalt des Beutetiers zu sich nimmt. Der Verdauungstrakt der Karnivoren ist auf diese Ernährungsweise hin ausgerichtet. Da der Hund heute nicht mehr selbst auf die Jagd geht, wäre es demnach nur logisch, wenn der Hundebesitzer ihn so artgerecht wie möglich ernährt. Und genau hier setzt das BARF an.

Durch das Verfüttern von rohem Fleisch und Knochen, denen ein gewisser Teil an pflanzlichen Komponenten hinzugegeben wird, soll die „Jagdbeute“ so gut wie möglich nachgeahmt werden. Eigentlich ein gut durchdachter Ansatz, doch so ganz einfach verhält sich die Sache nicht. Auch wenn es ein wenig kurios klingt, ist es so, dass sich der Hund erst wieder an die artgerechte und natürliche Ernährung „gewöhnen“ muss. Der Darmtrakt des Tieres hat sich im Laufe der Zeit auf die Fertigprodukte „eingestellt“, jetzt bekommt er mit der leckeren Rohkost auch Bakterien serviert, mit denen er erst wieder umgehen lernen muss.

BARF – Schritt für Schritt zurück zu den (tierischen) Wurzeln

Auch Herrchen und Frauchen kennen „Montezumas Rache“, wenn es darum geht, sich auf Urlaubsreisen an fremde Regionen zu gewöhnen. Bei einer Futterumstellung ist es auch bei einem Hund nichts Ungewöhnliches, wenn sich ein leichter Durchfall einstellt (hält er länger an, einen Tierarzt aufsuchen). In rohem Fleisch sind natürliche Vitamine, Mineralstoffe aber auch Bakterien enthalten. Die Darmflora regelt sich auf natürlichem Weg und das Immunsystem wird aktiviert. Trocken- und Dosenfutter sind hingegen steril; die Bakterien sind abgetötet und Vitamine und Mineralstoffe werden oftmals künstlich hinzugegeben. Das gibt zu denken. Dabei lebt es die Natur vor. Dort wird nicht selten die Beute mit Haut und Haaren verspeist.

Dabei macht sich das Leittier des Rudels nur zu gerne über die nährstoffreichen Innereien her und nimmt so auch pflanzliche Bestandteile zu sich. In etwa 20 Prozent kann der Anteil an pflanzlichen Anteilen im BARF betragen. Wichtig für die Bekömmlichkeit ist deren Konsistenz. Denn im Magen der Beutetiere bekommt der Wolf die pflanzlichen Bestandteile bereits vorverdaut serviert. So sollten auch Gemüse und Co. püriert und auf diese Weise dem tierischen Futter beigemischt werden. Auch die Anatomie spricht für BARF. Hunde und Katzen verfügen über das Gebiss eines Raubtiers; der Verdauungstrakt ist auf eine intensive Verarbeitung ausgerichtet, wobei die Darmlänge eher kurz ist.

BARF – Wege der Futterumstellung

Da sind zunächst einmal die ganz Kleinen. Nach Absetzen der Muttermilch sollte der Welpe bereits überwiegend mit Fleisch in kleineren Mahlzeiten (3-4) ernährt werden. In den ersten Wochen wird beim BARF mit hellrotem Muskelfleisch gefüttert (Schlundfleisch), das besonders zart und leicht verdaulich ist. Die hellen Schleimhäute des Muskelfleisches werden zur Vorsorge gegen das Verschlucken mit einem Messer durchtrennt. Ist der Welpe vom Züchter bereits mit Fertigfutter versorgt worden – behutsam umstellen. In das Fertigfutter werden zunächst kleinere Mengen Fleisch gegeben, dann wird die Menge an Fleisch in den folgenden 14 Tagen immer weiter erhöht. Diese Vorgehensweise empfiehlt sich auch für die „Grandseigneurs“, da die treuen und schon in die Jahre gekommenen Begleiter über eine lange Zeit mit Fertigprodukten ernährt worden sind. Auch hier kann zur Eingewöhnung an BARF das bekömmliche Schlundfleisch serviert werden.

Last, but not least: Hundebesitzer sollten sich nicht verrückt machen lassen. Inzwischen gibt es weit mehr BARF-Meinungen als Hunderassen. Da jedes Tier anders reagiert und spezielle Vorlieben hat, einfach den Hund beobachten. Der Speiseplan muss auch nicht zu aufwendig sein. In freier Wildbahn hält sich die Beuteauswahl ebenfalls in Grenzen und ist vom „5-Gänge-Menü“ weit entfernt. Wichtig ist die gute Qualität des Fleisches, dann dürfte einem langen und erfüllten Leben nichts mehr im Wege stehen.